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Kirchenkonzert in Scheer beim Publikum gut angekommen

Dadurch, dass die Stadtkapelle Scheer im Juli beim Wertungsspiel in Ablach, anläßlich des dort veranstalteten Kreismusikfestes mitwirkte, veranstaltete man 2017
kein übliches Jahreskonzert. Stattdessen wurde ein Benefiz-Kirchenkonzert zu Gunsten der neuen Kirchenorgel durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Kirchenrenovation St.Nikolaus Scheer und dessen Vorsitzenden Eugen Heim wurde dieses Kirchenkonzert organisiert und fand am vergangenen Samstag statt.

Scheers Dirigent Viktor Schill hatte ein anspruchsvolles Programm ausgewählt und in den vergangenen drei Monaten mit seinen Musikerinnen und Musikern einstudiert. Die Kirche in Scheer war sehr gut gefüllt als die 50 Aktiven der Stadtkapelle im vorderen Teil des Gotteshauses Platz nahmen. Eugen Heim, zugleich auch Ehrenvorsitzender der Stadtkapelle übernahm die Begrüßung und bedankte sich bei den zahlreich erschienenen Gästen für ihr Kommen und bei der Stadtkapelle Scheer für die Bereitschaft zu Gunsten der neuen Kirchenorgel dieses Benefizkonzert zu veranstalten.

Eröffnet wurde das Konzert mit der klangvollen Eröffnungsfanfare der Olympischen Spiele 1988, dem „Olympic Spirit“ von Komponist James Curnow. Eingefangen wird hier die Kraft und der Geist der Olympischen Spiele. Für das hohe Blech war dies bereits ein richtiger Kraftakt, denn das Stück ist sehr hoch geschrieben und wechselt zu einer nicht alltäglichen Tonart im zweiten Abschnitt.

Maximilian Baur führte gekonnt durch das Programm und erläuterte die einzelnen Stücke und brachte den Zuhörern die Absicht der Komponisten näher.

Das nachfolgende Stück "St.Thomas-Choral" entstand 1994 aus der schöpferischen Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten Pavel Stanek und dem Musikverleger Siegfried Rundel. Dieser anspruchsvolle Choral schöpft seine harmonische Struktur aus der Barockzeit. Der musikalische Ausdruck und die dynamische Steigerungskraft reflektieren Stanéks Gespür für Komposition und Instrumentation.

Anschließend entführte die Stadtkapelle die Zuhörer in die schottischen Highlands, denn in dem Stück „Bravehart“ sind Melodien des bekannten Historien-Films enthalten. Komponist dieses Werkes ist der bekannte Filmmusikschreiber „James Horner.“ Für die Blasmusik arrangiert hat das Stück „Jan van Kraeydonck.“

Konzert2017 2Das Stück „Nova Vita“ von Komponist „Kurt Gäble“ war das wohl schwerste Stück des Abends und verlangte sämtlichen Akteuren einiges ab. In diesem Werk setzt sich Kurt Gäble in musikalischer Form mit den heutigen Lebensbedingungen auseinander und zeigt aus seiner Sicht eine Perspektive für die Zukunft auf. Im ersten Teil „Sehnsucht“, einem Adagio wird das Sehnen des Menschen nach Glück, Zufriedenheit und nach einem sinnerfüllten Leben betrachtet. Der zweite Teil ist kontrastierend hierzu „Kindlich unbekümmert“ in einem Allegretto grazioso. Die Musik wächst auf vom Kleinen zum Großen. Tänzerische 3er und 6er Takte verbildlichen die Leichtigkeit, der Wechsel von Taktarten die Kurzweil im Leben eines Kindes. Der dritte Teil „Lebenskampf“ (Moderato appassionato/con fuoco/Maestoso) zeigt den getriebenen Menschen, dessen Leben immer ruheloser und hektischer wird und der einer ständigen Reizüberflutung unterliegt. Das hierin folgende „Omnes gentes plaudite“ (Allegro grazioso) bildet einen abrupten Wechsel und gesungene Choräle vermitteln Ruhe, Besinnung und Orientierung als Gegenpole zur vorherigen Hektik. Hierbei bewiesen die Musikerinnen und Musiker, dass sie auch gesanglich in der Lage sind zu überzeugen. Den Ausblick bietet der fünfte Teil „Frühlingstanz“ (Allegro vivo), der von tänzerischer, ursprünglicher Fröhlichkeit geprägt ist. Gezielt nutzt der Komponist hier Elemente irischer Musik. Bei Umfragen hat sich nämlich ergeben, dass in Land die zufriedensten Menschen leben.

„The Last Song“ wurde erstmals von Scheers jungem Nachwuchsmusikant und Talent Yannik Nerling, gerade mal 15 Jahre alt, dirigiert. Es handelte sich bei diesem Stück um einen prächtigen, originalen Choral, der sehr schlicht beginnt und sich durch eine reicher werdende Instrumentierung aufbaut. Yannick Nerling, Fagottist bei der Stadtkapelle und beim Kreisverbandsjugendorchester, leitete dieses Stück souverän und beachtlich. Komponist „Ben Hemhouts“ stiftet den Erlös aus den Urheberrechten von „The Last Song“ komplett der Krebsforschung.

„Game of Thrones“ ist eine US-amerikanische Fantasy-Filmserie. Die Musik dazu wurde von Ramin Djawadi komponiert. „Frank Bernaerts“ hat mit seinem Arrangement ein packendes Stück für Blasorchester geschaffen.
Das vorletzte Stück war das „Concerto D’Amore“ von „Jacob de Haan“ welchesmit Barock, Pop und Jazz drei verschiedene Epochen bzw. Stilrichtungen verbindet. Die würdevolle Einleitung klingt wie eine barocke Ouvertüre. Es folgte ein energischer Abschnitt im Pop-Stil, der in einem charaktervollen Adagio ausläuft. Ein Motiv daraus wandelt sich zu einer Swing-Passage, worauf das Werk mit der Wiederkehr des Adagio-Teils in abgewandelter Form endet.

Mit der bekannten Melodie „Guten Abend, Gut Nacht“ im Arrangement von Pavel Stanek wurde das Kirchenkonzert
beschlossen.

Alles in allem zeigte die Stadtkapelle Scheer eine beeindruckende Leistung bei diesem Kirchenkonzert.in harmonischer Klangfarbe. Dirigent Viktor Schill leitete seine Musikerinnen und Musiker sehr sicher durch die einzelnen Stücke und verstand es die Stimmung über das gesamte Konzert hinweg zu halten. Die gute Akustik in der Kirche wurde mit sehr guten dynamischen Eigenschaften und Zusammenspiel hervorragend ausgeschöpft und die Besucher waren begeistert. Lang anhaltender Beifall war der Lohn für die Stadtkapelle Scheer, welche dann mit „Highland Cathedral“ noch ein sehr bekanntes Stück als Zugabe zum Besten gab.